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Mastozytose

Mastozytose

Wenn die körpereigenen Mastzellen rebellieren.

Die Mastozytose ist eine seltene Erkrankung, die das Immunsystem auf den Kopf stellt. In diesem ausführlichen Artikel werden wir uns mit den Ursachen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten dieser ungewöhnlichen Störung befassen.

 

Was ist Mastozytose?

Mastzellen sind die Wächter unseres Immunsystems. Sie patrouillieren in unserem Körper und sind bereit, auf Eindringlinge wie Bakterien, Viren und Allergene zu reagieren. Doch manchmal geraten diese Wächter außer Kontrolle. Die Mastozytose ist eine Erkrankung, bei der sich Mastzellen ungewöhnlich und abnorm in der Haut und gelegentlich auch in anderen Körperpartien ansammeln. Diese rebellierenden Zellen spielen eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregern und sind auch an allergischen Reaktionen beteiligt.

 

Ursachen und Auslöser

Die genaue Ursache der Mastozytose ist noch ungeklärt. Bei den meisten Betroffenen werden die Symptome durch einen oder mehrere der folgenden Faktoren ausgelöst:

  1. Nahrungsmittel und -zusatzstoffe: Bestimmte Lebensmittel und Gewürze können die Mastzellen aktivieren.
  2. Stress: Emotionale Belastungen können zu Symptomen führen.
  3. Infektionskrankheiten: Manchmal reagieren die Mastzellen auf Infektionen.
  4. Medikamente: Bestimmte Medikamente wie Morphinderivate, Narkosemittel und Lokalanästhetika können die Mastozytose beeinflussen.
  5. Insektengifte: Bienen- und Wespenstiche sowie andere allergische Reaktionen können die Mastzellen aktivieren.
  6. Physikalische Auslöser: Anstrengung, Sonnenlicht, Kälte und Wärme können Symptome hervorrufen.

 

Kutane Mastozytose

Die kutane Mastozytose betrifft vor allem Kinder und Jugendliche und ist auf die Haut beschränkt. Hier sind einige Varianten dieser Erkrankung:

  1. Mastozytom: Diese Ansammlung von Mastzellen ist entweder bei der Geburt vorhanden oder entwickelt sich innerhalb der ersten Lebenswochen.
  2. Urticaria pigmentosa: Pigmentflecken über den gesamten Körper verteilt, wobei eine Betonung des Rumpfes auffällt. Der Manifestationszeitpunkt dieser Variante liegt zwischen der Kindheit und dem mittleren Erwachsenenalter. Bei Kindern unter 10 Jahren kann es noch zu spontaner Rückbildung kommen.

 

Typische Symptome der kutanen Mastozytose sind rötlich-braune Pigmentflecken, die gelegentlich Bläschen bilden. Durch Reiben kann es zu Schwellungen und Rötungen kommen, da Histamin aus den Mastzellen freigesetzt wird (das sogenannte Darier-Zeichen).

 

Systemische Mastozytose

Die meist Erwachsene betreffende systemische Mastozytose befällt auch innere Organe wie Darm, Leber und Milz. Sie gilt noch immer als Rarität, wobei allerdings von einigen Autoren eine hohe Dunkelziffer vermutet wird. Immerhin soll die systemische Mastozytose an 1,25% aller sekundären Osteoporoseerkrankungen ursächlich beteiligt sein.

 

Diagnose und Therapie

Die Diagnose der Mastozytose erfolgt aufgrund des typischen Bildes und ggf. durch eine Biopsie eines Herdes. Die Therapie hängt von der Art und Schwere der Erkrankung ab. Sie kann Antihistaminika, Mastzellstabilisatoren oder in schweren Fällen sogar Chemotherapie umfassen.

In der Welt der Mastozytose gibt es noch viele Geheimnisse zu entdecken. Forscher arbeiten daran, die Ursachen und Mechanismen dieser ungewöhnlichen Erkrankung besser zu verstehen.

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